Bereits die Römer machten von dem Würzkraut Gebrauch. So verabreichte man das Kraut bei Schlangenbissen und bei Atemnot. In Deutschland ist es seit dem 16.Jh. bekannt. Als Waffe bzw. Heilkraut gegen die Pest wurde es jedoch vergeblich eingesetzt. Heute werden die stark aromatischen Blätter vorrangig in der Küche eingesetzt. Sie enthalten Eisen und weitere Mineralstoffe. Der bittere Geschmack gibt Lebensmitteln, Grappa und anderen Schnäpsen einen Beigeschmack nach Moschus. Medizinisch ist die gefäßerweiternde Wirkung des Krautes zu erwähnen. Ein Blätteraufguss erfrischt müde Augen – empfindliche Personen sollten aufgrund von möglichen Reizungen äußerliche Behandlungen unterlassen.
Botanik und Herkunft
Botanische Bezeichnung: Ruta graveolens
Familie: Rutaceae
Deutsche Bezeichnungen: Weinraute
Herkunft und Verbreitung: SO-Europa, Balkan
Lebenszyklus und Frosthärte der Weinraute
Ruta graveolens ist eine mehrjährige Pflanze (perennierend), die in unseren Breiten gut frosthart ist und sich für die Gartenkultur eignet.
Wuchs, Blüte, Blätter und Pflanzenmerkmale
Wuchsform und Wuchshöhe: 40 bis 50 cm hoch, aufrecht buschig
Blütezeit und Blütenfarbe: grünlichgelb von Juni bis August
Blattwerk und Laub: fiederteilig, fiederschnittig, Blattrand: ganzrandig, Blattfarbe: blaugrün
Standort- und Bodenansprüche der Weinraute
Standort: Die Weinraute liebt sonnige bis vollsonnige Plätze.
Boden: Es eignet sich ein normaler Gartenboden, der gut durchlässig ist und keine Staunässe zulässt. Der PH-Wert sollte neutral bis leicht alkalisch sein.
Pflanzung, Pflege und Pflanzenschutz
Die spätere Pflanzengröße erfordert einen Pflanzabstand von 40 bis 50cm und entspricht etwa 4 bis 5 Pflanzen pro Quadratmeter.
Die Pflanze bevorzugt frische Böden, die nicht unbedingt austrocknen sollten. Je nach Standort und Temperatur ist regelmäßig zu wässern.
Infos zur Ernte, Inhaltsstoffen und Verwendung
Erntegut: Blätter, Sprossspitzen
Optimaler Erntezeitraum: Blätter ganzjährig, Sprossspitzen kurz vor der Blüte
Bekannte Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Cineol, Limonen, Rutinsäure, Harze u.a.
Mögliche Verwendungen: Küchenkraut für verschiedene Speisen und Getränke
Einsatz in der Volksmedizin: Verdauungsprobleme
Bekannte Wirkungen: verdauungsfördernd
Hinweis zu Giftigkeit und Unverträglichkeiten
Kleinere Überdosierungen führen zu Übelkeit und Vergiftungserscheinungen. Der Pflanzenkontakt kann zu Lichtempfindlichkeit führen.
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Erstellt am 03.11.2011 | Letzte Aktualisierung: 14. August 2016